Psychotherapie – Jens Spahns Reformpläne für die Suche nach einem Therapeuten sind reine Schikane
Psychoterror
Ein Mann geht zum Arzt, in seinem Ohr fiept es. Fragt der Arzt (im Rahmen der Besuchspauschale, bei einem Mann um die 50 sind das 30,66 Euro pro Quartal), was los ist, ob er Stress hat. Klingt wie ein Witz, zugegeben, Männer gehen nur im Notfall zum Arzt, viel seltener als Frauen. In diesem idealen Fallbeispiel führt der Arzt nun ein „problemorientiertes Gespräch“, für das er alle zehn Minuten zusätzlich knapp zehn Euro abrechnen darf. Der Mann, der wegen Ohrenfiepens kam, weint jetzt plötzlich, der Arzt fragt, ob der Patient schon einmal über eine Psychotherapie nachgedacht hat. Männer sind noch größere Therapiemuffel, wahrscheinlicher ist jetzt also, dass der Mann sich krankschreiben lässt, dann weitermacht wie bisher, Ende offen, dabei – Stichwort toxische Männlichkeit – könnten Gespräche helfen?
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