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Krank genug?

Vergabe von Psychotherapieplätzen

Jens Spahns Idee zur Vergabe von Therapieplätzen ist absurd. Die Suche nach PsychotherapeutInnen wird noch schwerer, als sie jetzt schon ist.

Die Reformidee von Jens Spahn trägt den recht sperrigen Titel Terminservice- und Versorgungsgesetz. Damit will der Bundesgesundheitsminister (CDU) erreichen, dass gesetzlich Versicherte schneller Arzttermine bekommen, vor allem auch Plätze bei PsychotherapeutInnen. Der Gesetzesentwurf sieht außerdem vor, dass, bevor der oder die Kranke eineN TherapeutIn sieht, „GutachterInnen“ in einem Vorgespräch über die Dringlichkeit einer Therapie entscheiden. Die Entscheidung, wer wirklich krank ist und wer nicht, läge dann in der Hand einer dritten Person. Das klingt wie: Therapieplätze muss man sich verdienen – so wie alles im Leben, nicht wahr?

Doch Spahn hat nicht nur ein abstruses Gesetz vorgelegt, er heizte die Diskussion außerdem mit unsensiblen und faktisch falschen Aussagen an. So stellte er zum Beispiel die steile These auf, dass mehr PsychotherapeutInnen mehr Nachfrage schaffen würden. „Die Stadt mit dem höchsten Versorgungsgrad in der psychotherapeutischen Versorgung ist Freiburg; die Stadt mit den längsten Wartezeiten ist – Freiburg“, hatte er schon im September im Bundestag gesagt.
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